Cajon Pass bis Agua Dulce

Meile 341 bis 454

25.05. - 01.06.2018

Fast fünf Stunden sind wir im Mac Donald's geblieben!!! :-D Sicher die Hälfte der Insassen waren Hiker und wir sind wieder vereint mit Sai, Ben und Falko! Das ist gut😊. Was noch zu erwähnen ist zum Feuer vom letzten Bericht im Blog: Die Australian Guys erzählten uns im Mc Donald's, dass es wirklich ein Feuer gab, aber es war ein kontrolliertes Feuer....! Dies vielleicht zur Verteidigung des alten Mannes bei der Wind Farm...

Freiheit ❤
Freiheit ❤

Jedenfalls hätten wir eventuell ein bisschen früher von Cajon Pass los müssen, denn der Weg zog sich. Nach Unterquerung des Highways und Überquerung des Zuggleises, gings dann wieder bergauf. Erschwerend kam hinzu, dass Fionas Hüft-/Rückenschmerzen, die sie schon seit längerem plagen, stark wurden. Mit einem Schlag in den Rücken bei jedem Schritt war das Laufen nicht mehr so angenehm... Um etwa 20h00 stellten wir unsere Zelte bei mi 353 auf, assen noch was und gingen kurzum ins Bett. 

Laaange Züge
Laaange Züge

Am nächsten Morgen erwachten wir im Nebel, welcher uns dann ein gutes Stück begleitete. Es war kalt, Fionas Schmerzen immer noch da (die anderen waren so lieb und trugen Kleidersack, Zeltstange, Mätteli und Wasser für sie!!😚) und wir freuten uns auf ein Bier und eine Dusche in Wrightwood. Wir waren endlich auf den 8300 F, wo die Sonne wieder zum Vorschein kam, und mussten die letzten 2.7 mi wieder viele Fuss runter, um in das auf 5900 F gelegene Dorf zu gelangen.. Das Wandern ist manchmal ganz schön gemein. :-P Glücklich setzten wir uns in das Evergreen Pub und bestellten Burger, Salat, Fries (die waren absolut genial!!!!!!!!) und Bier. Um 15h00 konnten wir in unsere 2er und 3er Zimmer der Pines Cabin. Es tat so gut nach zwei Wochen wieder mal mit Seife zu duschen und die Haare mit Shampoo zu waschen (!!!), die Kleider in eine Waschmaschine zu werfen, und alles auszulüften und auszuspülen!! Nachdem wir für die nächsten Tage eingekauft hatten, machten wir es uns im Zimmer, welches wir zwei mit Falko teilten gemütlich, und plauderten den ganzen Abend lang zu Food aus der Mikrowelle. Fiona, Sai und Ben legten sich dann ins weiche Bett, Sonja und Falko zogen nochmal in eine Bar :-).

Eine süsse kleine Krötenechse
Eine süsse kleine Krötenechse

Nach einem super leckeren Lunch im Evergreen hitchten wir wieder zurück zum Trail und liefen um ca. 14h00 los. Zuerst gings ein bisschen bergauf, dann wieder bergab. Nach einer kurzen Pause inkl. Leute beobachten auf einem Parkplatz, nahmen wir den 4 mi langen Aufstieg von 1000 m auf den Mount Baden-Powell auf 9406 F (fast 3000 m) in Angriff. Es war anstrengend, aber wir hättens schlimmer erwartet :-). Nach etwa 1.5 h waren wir auf dem Peak mit einer fantastischen Aussicht!! Wir schossen ein paar Fotos und zogen dann zu unserem Übernachtungsort bei mi 379.5 weiter, welcher Reynow (ein anderer Schweizer) und Jaron, für uns reserviert hatten. Fiona bekam von Ben noch eine Fuss-Bein-Hüfte-Rücken-Massage und zu einem wunderschönen Sonnenuntergang assen wir unser Znacht :-).

Das ist schön
Das ist schön

Bereits 10.7 mi und wieder eine Bergüberquerung (Mount Williamson, 8215 F) liegen hinter uns. Trotz der wunderbar leckeren Wassermelone, die wir geschenkt bekamen (!!! 😁😁😁) und sofort aufassen, waren der Auf- und der Abstieg ziemlich anstrengend, aber die Aussichten unbezahlbar :-). Gerade haben wir unser Zmittag gegessen und liegen nun im Schatten der Tannen, bevor wir 2.7 mi der Strasse entlang gehen müssen. Wegen den gefährdeten Mountain Yellow Fröschen, ist ein Teil des Trails gesperrt und so müssen wir wieder einmal eine Detour machen. Ben und Sai sind schon los und gerade wollten wir auch abmarschieren, da kam ein Auto und bot uns einen Ride an! Warum nicht? Der Strasse entlang zu laufen ist nicht so schön. Mit Reynow und Jaron teilten wir das Auto. Der Weg zog sich nach dieser Fahrt irgendwie. Wir kamen nicht wirklich vom Fleck und hatten Hunger. Noch 5 mi zu gehen... Alex, ein anderer PCTler (wir gaben ihm den Trailnamen Gentleman, weil er so grosszügig zu allen ist), bot uns an, Grilled Cheese auf einer Feuerstelle zu machen!!!! Das war unglaublich, und obwohl wir noch mehr Zeit verloren, genossen wir diesen Snack und die Gespräche mit den andern Hikern!!! Und dann, nach wiederum einem Aufstieg und Abstieg kamen wir endlich zum 400 Meilenstein =D !!!! Wir haben schon mehr als die Hälfte bis Kennedy Meadows (mi 702), wo die Sierra anfängt, geschafft! Kurz darauf erreichten wir ein Pfadiheim, wo wir davor schliefen. Das erste Mal Cowboycamping (ohne Zelt direkt mit Mätteli und Schlafsack auf dem Boden). 

Müde aber zufrieden! 400!
Müde aber zufrieden! 400!

Wir haben sehr, sehr gut geschlafen, hinterliessen Ben und Sai, welche nicht bis zum Pfadiheim kamen, einen Zettel und liefen mit Falko schon weiter. Wir kamen gut voran und es war schön zu laufen. Obwohl das Thermometer 34° anzeigt, gehts uns gut, und wir spüren die Hitze gar nicht so - haben wir uns an diese gewöhnt??! 😀. Nach unserer Mittagspause durchquerten wir ein Gebiet das niedergebrannt war. Für uns hat es etwas mystisches, diese kahlen, schwarzen Bäume, im Kontrast mit dem blauen Himmel. Aber eigentlich ist es traurig, wie viele Regionen schon brannten. Nach einem Abstieg konnten wir beim Wasserhahn der Mill Creek Fire Station Wasser auffüllen. Zu einem gewaltigen Sonnenuntergang liefen wir die letzten 2.7 mi zu unserer heutigen Tentsite, wo wir wieder Cowboy spielen :-P.

Sonnenuntergang - einfach jedes mal ein Highlight
Sonnenuntergang - einfach jedes mal ein Highlight

Ein spektakuläres Nebelmeer durften wir nach dem Weckerklingeln erleben. Das war so schön und vielleicht der speziellste Schlafplatz bisher. Gestern Abend bekam Falko seinen Trailnamen; Gustl, weil er in seinem Schlafsack aussieht wie die dicke, süsse Raupe aus "Das grosse Krabbeln". Auf dem PCT ist es Tradition, dass Hiker unter sich Trailnamen geben, da sich diese einfacher merken lassen, als die Namen aus dem echten Leben :-). Der Trail führte uns über einen kleinen Berg und wieder runter, entlang blühender Blumen und weiterhin Aussicht auf das Nebelmeer. Wir entdeckten hier sogar Bärenspuren!! Es gibt in dem Gebiet Schwarzbären, überall machen Schilder darauf aufmerksam und auf den offiziellen Picnic- und Zeltplätzen hats bärensichere Kisten, wo man sein Essen verstecken kann. Nach 15 mi kamen wir zu einer Ranger Station. Hier trafen wir auf andere Hiker und Trail-Magic!! Getränke und verschiedene Snacks wurden uns von Ranger Ron angeboten und sogar Ice Cream, Hot Dogs und Wasser, welches schon gefiltert ist!! Das gab uns neue Energie und wir nahmen den Abstieg bis zu unserem heutigen Schlafplatz in Angriff, wo auch endlich Ben wieder zu uns stiess. Sai ist leider wegen ihrem schmerzenden Fuss schon nach Agua Dulce gehitcht.

Zum Glück gibt es so viele tolle Leute, die Essen verschenken =D
Zum Glück gibt es so viele tolle Leute, die Essen verschenken =D

Nun sind wir zwei mit Gustl (Falko) in Palmsdale im Hotel Ramada. Lecker Taco, Burrito, Salat und Fries verdrückt, liegen wir in King Size Betten! ...Wie immer sind wir um ca. 06h45 losgelaufen und erreichten nach etwa einer Stunde den KOA-Zeltplatz, wo wir frühstückten. (Nichts geht über etwas zu Essen 😁). Der Weg war sehr schön zu laufen, über und zwischen riesigen, beeindruckend geformten, rötlichen Felsen, mal hoch, mal runter. Es erinnerte ein wenig an das Australische Outback und gefiel uns. In einem Grocery Store in Agua Dulce trafen wir wieder Olivia und Jack, die sooo schnell unterwegs sind, kauften noch einen Kuchen für Sai, welche Geburtstag hatte und ein paar Kerzen. Ein Volonteer fuhr uns mit seinem Pick up (wir zwei natürlich hinten drauf 🤠🤠) nach Hiker-Heaven, ein Garten, welcher Trail-Angel den PCTlern zur Verfügung stellen. Viele uns bekannte Hiker waren hier, es war eine ausgelassene Stimmung, wir plauderten, assen und tranken. Da wir aber wirklich wieder einen Zero-Day brauchen und es in Hiker-Heaven keine Betten gibt ("nur" Rasen zum Zelten), sind wir eben in ein Hotel weiter gezogen. Der erste Uber-Fahrer, der fuhr uns einfach davon!!!! 😲 Weil wir zu dreckig und stinkig waren..!! Umso netter war der Zweite, der uns in die Nachbarstadt Palmsdale brachte 😉! 

Ein Ägypter in einem Tunnel 😆
Ein Ägypter in einem Tunnel 😆

Heute haben wir im Hotel gefrühstückt, waren dann in der Stadt einkaufen und haben uns im Pool des Hotels abgekühlt. Da es hier grosse Läden gibt, haben wir gerade Essen für mehr als nur die nächsten Tage eingekauft und unter anderem viele Zmorgen-Müslis vorbereitet. Morgen schicken wir das Päckli nach Tehechapi weiter. Wir müssen auf jeden Fall mehr zu Essen mitnehmen!!! Wenn man ca. 5000 Kalorien pro Tag verbrennt, reicht es einfach nicht ein Müsli, ein Ramen, ein Kartoffelstock und ein paar Riegel und Nüssli zu essen...! Wir haben ständig Hunger! Jetzt haben wir richtig viel eingekauft :-D! 

Das sollte uns mal richtig nähren
Das sollte uns mal richtig nähren

Morgen hat Fiona einen Termin bei einem Chiropraktiker, wo wir per Zufall heute vorbeigelaufen sind. Und wir hoffen, dass der den Schmerz in ihrem Rücken ein, für alle mal löst, bevor wir wieder zurück zu Ben und Sai und unserem PCT kehren!! 🤜😊


Meilen auf dem PCT. 1mi = 1.62km
Tag21: 18.5
Tag22: 12.2
Tag23: 10.4
Tag24: 21.2
Tag25: 20.5
Tag26: 19.1
Tag27: 14.2
Tag28: 0

Nur noch 46 Meilen bis 500 😋

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Kommentare: 2
  • #1

    Irène (Mittwoch, 06 Juni 2018 20:17)

    Immer tolle Blogs, schöne Fotos! In einem Monat mehr als 500 miles erwandert! Was für eine tolle Leistung!!!!! Bewundernswert!!!!! Wir gratulieren Euch beiden herzlich! HG Irène Rolf

  • #2

    SoFi (Mittwoch, 06 Juni 2018 23:15)

    Vielen Dank, das ist lieb!� Wir sind schon ein bisschen stolz �